Unehrliche Schulpolitik

Kachel

Vor kurzem erreichte uns der verzweifelte Aufruf eines Elternteils eines Schulkindes der Grundschule Quint. Es wurde dringend darum gebeten für eine schnelle Sanierung der Schule zu sorgen, die sich derzeit in einem desolaten Zustand befindet.

Parallel zu diesem Anschreiben aus der Elternschaft berichtete auch der TV über den Missstand an der Quinter Grundschule, was zuletzt einige der anderen Ratsfraktionen zu Stellungnahmen in diesem Zusammenhang genötigt hat. Aufgegriffen wurde immer wieder der auch vom TV vorgebrachte Vergleich zur Egbert-Grundschule, deren Sanierung für die unverhältnismäßig große Summe von mehr als vier Millionen Euro von einer Mehrheit aus Grünen, CDU und Linken gegen unter anderem auch die FDP-Fraktion durchgesetzt wurde. Was sich in den Aussagen dieser Fraktionen nun zeigt ist an politischer Feigheit und Klientelpolitik kaum zu überbieten.

Man sehe den Bedarf einer Sanierung in Quint, dürfe nun aber nicht „die eine Schule gegen die andere ausspielen“. Was verschwiegen wird ist, dass genau das bereits von dieser Ratsmehrheit getan wurde, als man die Entscheidung fällte Egbert um jeden Preis zu sanieren, in vollem Bewusstsein, dass das Geld natürlich an anderer Stelle fehlen wird. Darauf haben wir als FDP, gemeinsam mit anderen Fraktionen damals auch hingewiesen. Denn trotz aller blumigen Plattitüden kann jeder Euro in unserer hochverschuldeten Stadt eben nur einmal ausgegeben werden.

Nun solle zunächst der Haushalt konsolidiert werden und ohnehin sei man bei der Planung für Egbert schon zu weit fortgeschritten, um noch etwas zu ändern. Was für ein Schlag ins Gesicht all jener Schüler, Eltern und Lehrer, die nicht in den Genuss der Klientelpolitik der genannten Ratsfraktionen kamen, weil ihre Schule leider im falschen Stadtteil liegt.